Keinen Sand in die Augen streuen

Der Uno-Klimarat hat diese Woche den neusten Bericht zum Klimawandel vorgestellt. Seine Einschätzung der Lage und die Dringlichkeit des Handelns ist unverändert. Gemäss Zeitungsmeldungen soll der Bericht aber auch betonen, dass die Mittel zur Linderung und Anpassung bereitstünden, aber entschlossener angegangen werden müssten. Eine Autorin des Berichts soll gemäss NZZ gesagt haben „Es ist nicht so, dass uns eine Technologie oder Kenntnisse fehlen würden“. Das dürfte wohl so sein. Aber es ist nicht der springende Punkt. „Der Pro-Kopf-Konsum in westlichen Ländern ist zu hoch“, sagt Arneth, eine der Verfasserinnen. Das ist das Entscheidende. Aber wir weichen ihm immer wieder aus. Obwohl wir wissen, dass ein bisschen weniger Fleisch essen, etwas weniger Fliegen bei weitem nicht reicht. Da reden wir lieber davon, was technisch möglich wäre. Die ETH hat letztes Jahr berechnet, dass, um alle fossilen Energiesysteme bis 2050 vollständig zu ersetzen, sich die jährlichen Investitionen in CO2-freie Technologien in wohlhabenden Ländern mehr als verdoppeln und in Entwicklungsländern mindestens vervierfachen müssten. Die wohlhabenden Länder könnten, wenn sie wollten, aber wer zahlt das in den Entwicklungsländern? Und das wäre dann erst noch die einfachere Seite. Den Konsum so viel zu senken, dass es wirklich Wirkung hätte, dazu sind in den wohlhabenden Ländern nur wenige bereit, Würde eine Partei Forderungen postulieren, die den Klimawandel wirklich stoppen würde, käme sie vermutlich in keinem demokratischen Land über zwei Prozent Wähleranteil. Wir sollten tun, was wir können, Wenn möglich noch etwas mehr. Aber wie im Bericht des Klimarates auch ausgeführt wird, wir müssen uns sehr ernsthaft überlegen, wie wir mit den Folgen des Klimawandels umgehen. Z.B. damit, was geschieht, wenn der Wassermangel immer grössere Teile der Welt nicht mehr bewohnbar macht. Und die Menschen, die dort leben zu wandern beginnen. Dorthin, wo es noch Wasser hat.
24.3.23

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