Nachbarschaftshilfe und Caring Communities

Die Corona-Krise zeigt, wie rasch es wichtig, sogar existenziell, es sein kann, mit anderen Menschen verbunden zu sein. Nachbarschaftshilfe hat in Kürze enorm an Bekanntheit gewonnen. Obwohl es gerade auch in der Schweiz vielerorts nach wie vor so etwas wie eine Selbstverständlichkeit ist, dass Menschen, die nahe beieinander wohnen, einander bei Bedarf unterstützen. Aber auch die organisierte Nachbarschaftshilfe ist weitverbreitet, es gibt unzählige Vereine, Gruppen usw., die in Gemeinden und Quartieren Menschen im Alltag unterstützen. Freiwilligenarbeit im klassischen Sinne. Es gibt aber auch neue Formen, z.B. die Nachbarschaftshilfe mit Zeitgutschriften. Auf die ganze  Deutschschweiz verteilt gibt es bereits über 20 Genossenschaften und Vereine, die nach diesem Modell arbeiten und es kommen laufend neue dazu. Sie sind entweder im Netzwerk Nachbarschaftshilfe Schweiz www.nachbarschaftshilfeschweiz.ch oder der Fondation KISS www.fondation-kiss.ch zusammengeschlossen.

Die im Netzwerk Nachbarschaftshilfe Schweiz zusammengeschlossenen Organisationen engagieren sich zudem aktiv am Aufbau von Caring Communities, zu deutsch: Sorgende Gemeinschaften. Das Netzwerk Nachbarschaftshilfe Schweiz ist zudem assoziiertes Mitglied des Netzwerks Caring Communities Schweiz www.caringcommunities.ch und wird vom Migros Kulturprozent unterstützt.

Gemeinschaften, für die die Unterstützung von Mensch zu Mensch im Zentrum steht und die bereit sind füreinander Verantwortung zu übernehmen und eine bestimmte Eigenständigkeit aufzubauen, sind für die Zukunft wichtig. Um das zu sehen, braucht es keine Corona-Krise. Die demografische Entwicklung ist das eine. Eine Alltagsversorgung mehr aus der Region ist das andere. Angesichts der Notwendigkeit einer klimagerechteren Lebenshaltung und einer Stärkung des Zusammenhalts zwischen den Generationen ist der Aufbau solcher starken Zellen der Gesellschaft zukunftsträchtig und hilfreich.